Übler Geruch: Warum stinken Hunde?

Neben der emotionalen Verbundenheit zwischen Mensch und Hund dürfte auch das schöne Fell des Tiers zu einer treuen Verbindung beitragen. Das Gefühl von weichem Fell beim Kraulen ist nicht nur sehr angenehm, sondern führt zur Ausschüttung von Glückshormonen, kann den Blutdruck senken und Stress abbauen. Wenn der Hund stinkt, kann das die Harmonie aber trüben.

Wir schauen uns an, warum manche Hunderassen und Individuen stärker riechen als andere. Außerdem erfährst du, welche Ursachen es haben kann, wenn Hunde stinken, und was du selbst dagegen tun kannst. Wir klären aber auch, wann du zum Tierarzt gehen solltest, denn wenn der Hund stark riecht, können sich manchmal auch Erkrankungen dahinter verbergen.

Welche Hunde stinken?

Nicht alle Hunde riechen gleichermaßen stark. Bei den Rassen gibt es große Unterschiede, die von der Fellstruktur abhängen.

Hund stinkt - Hausmittel und Pflege

Welche Hunde riechen stärker?

Auf der anderen Seite tritt der Geruch vor allem bei bestimmten Hundesorten auf. Stärker betroffen sind Rassen mit einem langen Fell oder sehr starker Unterwolle. Nach Kontakt mit Wasser müssen diese Hunde sich frei schütteln können, damit die Nässe möglichst schnell von der Haut abgeführt wird. Das führt dazu, dass der Hund weniger riecht. Auch das Trocknen des Fells mit einem Föhn oder einem Handtuch kann helfen. Hier unser Beitrag zur richtigen Hundehygiene.

Welche Hunde stinken nicht?

Rassen mit dünnem Fell oder keinem oder nur wenig Unterfell riechen selten. Allein wenn sie frisch gebadet wurden und ein nasses Fell haben, wird man auf ihren Geruch aufmerksam.

Hunderassen, die nicht haaren, riechen oft auch weniger. Sie haben eine andere Fellstruktur ohne Unterfell, was auch dafür sorgt, dass der typische Hundegeruch weniger stark ausgeprägt ist.

Welche Hunde haaren nicht?

Es gibt Hunderassen, die kein dickes Fell haben und wenig Haare verlieren. Diese Sorten stinken auch nicht. Zu diesen Arten zählen der Bichon Frisé, Havaneser, Labradoodle, Pudel, Schnauzer, Terrier, Malteser und Wasserhunde. Manche Hundebesitzer kaufen sich bewusst einen solchen Hund, weil der Hund weniger stark riecht und keine Haare verliert.

Allerdings ist die Fellpflege aufwändiger, denn die Hunde müssen regelmäßig geschoren oder, je nach Fellart, getrimmt werden.

10 Hunderassen und Rassegruppen, die kaum stinken:

Diese Rassen (oder Rassegruppen) haben wenig Eigengeruch und stinken kaum, weil sie wenig Unterfell oder gar kein Unterfell haben und genetisch bedingt einfach weniger starken Hundegeruch mit sich bringen:

  1. Malteser, Haveneser, Bichon Frisée: Diese Rassen gehören alle zu den Bichons und haben kein Unterfell. Man muss sie aber regelmäßig scheren.
  2. Irish Soft Coated Wheaten Terrier: Ein Terrier mit feinem, weichem Fell und kaum Unterfell, den man ebenfalls scheren oder frisieren muss, der aber wenig riecht.
  3. Pudel: Der Hund, mit dem wohl geringsten Eigengeruch.
  4. Maltipoo: Als Mischling zwischen Malteser und Pudel, zwei nicht haarenden und nicht stark riechenden Rassen, hat auch der Maltipoo bei guter Fellpflege kaum Hundegeruch.
  5. Wasserhunde: Wasserhunde wie Lagotto, Spanischer Wasserhund und Portugiesischer Wasserhund riechen weniger, sind jedoch mit dem Pudel nicht zu vergleichen, da sie ein wasserabweisendes und dadurch festeres Fell haben.
  6. Dalmatiner: Durch das dünne Fell und wenig Unterfell ist die Haut gut belüftet und die Hunde riechen kaum, sie haaren jedoch im Fellwechsel und die kurzen Härchen sind durchaus hartnäckig an Kleidung und Polstern.
  7. Basenji: Der Basenji gilt als wenig riechend, stellt aber als sehr ursprüngliche Rasse besondere Haltungsanforderungen und wird hierzulande nur selten gezüchtet.
  8. Windhunde: Whippet, Windspiel oder Silken Windsprite haben wenig Unterwolle und riechen wenig nach Hund.
  9. Kontinentaler Zwergspaniel: Dazu gehören beide Varianten, der stehohrige Papillon und der hängeohrige Phalène.
  10. Hunde mit Trimmfell: Weniger stark riechend sind auch Hunde, bei denen das abgestorbene Fell nicht ausfällt (sie haaren dadurch auch wenig), sondern getrimmt werden muss, zum Beispiel Airedaleterrier, Foxterrier, Rauhaardackel oder Schnauzer.

Warum stinken nasse Hunde?

Nasse Hunde riechen aus verschiedenen Gründen unangenehm. Der Hauptgrund liegt in der Chemie der organischen Verbindungen, die in ihrem Fell und auf ihrer Haut vorhanden sind.

  • Mikroorganismen und Bakterien: Auf der Haut und im Fell von Hunden leben Mikroorganismen, einschließlich Bakterien und Hefen. Wenn das Fell des Hundes nass wird, können diese Mikroorganismen feuchtigkeitsreiche Bedingungen vorfinden, die ihr Wachstum und ihre Aktivität fördern. Die Abfallprodukte dieser Mikroorganismen tragen oft zu einem unangenehmen Geruch bei, vor allem wenn das Hundefell lange feucht bleibt.
  • Öle und Fette im Fell: Hunde produzieren natürliche Öle, die ihr Fell und ihre Haut schützen. Diese Öle enthalten organische Verbindungen, die, wenn sie nass werden, einen starken Geruch abgeben können. Der Kontakt mit Wasser kann dazu führen, dass diese Öle und Fette chemische Reaktionen eingehen, die geruchsbildende Substanzen freisetzen.
  • Feuchtigkeit: Feuchtigkeit verstärkt Gerüche, indem sie flüchtige Moleküle in die Luft freisetzt. Wenn das Fell deines Hundes nass ist, können sich die sonst weniger wahrnehmbaren Gerüche verstärken.
  • Schmutz und Abfallstoffe: Hunde sammeln mit der Zeit Schmutz und Ablagerungen in ihrem Fell an, wenn sie nicht regelmäßig gebadet werden oder schwimmen gehen. Wenn sie nass werden, können diese Ablagerungen dann aufgeweicht werden und dadurch stärker riechen.

Stinken alle Hunde, wenn sie nass sind?

Der Geruch von nassen Hunden kann zwischen verschiedenen Rassen und Individuen variieren, je nach Art ihres Fells, ihrer Haut und ihrer individuellen Mikroflora. Regelmäßiges Baden und Pflegen kann dazu beitragen, den Geruch zu reduzieren, aber es wird immer ein gewisses Maß an „nassem Hundegeruch“ geben, wenn ein Hund nass wird.

Warum stinkt mein Welpe so?

Wenn ein Welpe riecht, können verschiedene Ursachen eine Rolle spielen. Das Tier kann noch nicht richtig auf sein Futter eingestellt sein. Falls hierbei Probleme auftreten, ist ein Tierarztbesuch empfehlenswert.

Oder ist dir ein übler Geruch aufgefallen, als du deinen Welpen beim Züchter besucht oder dort abgeholt hast? Sitzen die Welpen noch alle zusammen bei der Mutter, riechen sie oft stärker. Die kleinen Hunde sind zu dem Zeitpunkt möglichweise noch nicht stubenrein und es kann vorkommen, dass einer durch den Urin des anderen tapst. Außerdem kleckern sie oft mit dem Hunde-Nassfutter, das ebenfalls stark riechen kann.

Ein sehr starker oder beißender Gestank ist allerdings auch in der Wurfkiste nicht normal und deutet auf schlechte Hygiene hin!

Wie bekomme ich Hundegeruch aus der Wäsche?

Verschiedene Maßnahmen tragen dazu bei, dass Hundegeruch aus der Wäsche verschwindet und diese nicht mehr stinkt.

  • Erstens empfiehlt sich eine Wassertemperatur von 60 Grad – jedenfalls beim Waschen aller Kleidungsstücke, die bei dieser Temperatur gewaschen werden können.
  • Zweitens sollten Hundehalter auf Waschpulver statt Flüssigwaschmittel zurückgreifen. Das Pulver reinigt intensiver.
  • Drittens entfernen lange Waschzeiten Gerüche besser als kurze. Hier ist beispielsweise der Eco-Modus vieler Waschmaschinen empfehlenswert, der Wasser spart, indem er die Wäsche länger einweicht.
  • Viertens sollte die Waschmaschine regelmäßig gereinigt werden, wenn du öfter Hundesachen darin wäschst. Viele Maschinen haben dafür ein Selbstreinigungsprogramm, das mit hohen Temperaturen arbeitet.

Hund stinkt nach Fisch? Die Analdrüsen können schuld sein

Wir hoffen, dass du bisher noch nicht mit dem Geruch von Analdrüsen konfrontiert wurdest. Denn dieser Geruch hat es in sich und kann metallisch, nach totem Fisch und sehr intensiv riechen. Nimmst du diesen Geruch wahr, heißt das in aller Regel, dass etwas mit den Analdrüsen nicht stimmt.

Was sind Analdrüsen?

Die Analdrüsen bei Hunden sind zwei kleine Drüsen, die sich an beiden Seiten des Anus befinden. Sie produzieren eine stinkende, ölige Flüssigkeit, die für die Markierung des Territoriums und die Kommunikation mit anderen Hunden dient.

Die Analdrüsen bei Hunden entleeren sich normalerweise automatisch, wenn der Hund Stuhlgang hat. Der Druck des Darminhalts auf die Drüsen während des Kotens presst die Flüssigkeit aus den Analdrüsen heraus.

Wann nimmt man den fischigen Geruch des Analdrüsen-Sekretes wahr?

Bei manchen Hunden funktioniert dieser natürliche Entleerungsprozess jedoch nicht effizient. Dadurch können die Analdrüsen verstopfen oder sich entzünden, was zu Unbehagen und gesundheitlichen Problemen führen kann.

Wenn der Hund nach Fisch stinkt, hat sich eine verstopfte Drüse vielleicht gerade entleert. Oft zeigt der Hund dann auch andere Symptome. Vielleicht leckt er sich oft in der Analregion (und kann dann übrigens auch aus dem Maul nach Fisch riechen). Oder er rutscht mit dem Po über den Boden („Schlittenfahren“).

Es kann aber auch vorkommen, dass die Drüsen sich eine Zeit lang nur schlecht beim Kot Absetzen leeren konnten, beispielsweise nach einer Futterumstellung oder Durchfall. Dann kann es passieren, dass das Analsekret sich bei einer Bewegung des Hundes entleert und entweder der Hund am Po stark danach riecht oder sogar ein Fleck auf Boden oder Liegeplätzen landet. Kommt das nur einmal vor und danach nicht mehr, dann ist das meist auch nicht bedenklich.

Was tun, wenn die Analdrüsen beim Hund stinken?

Wenn die Analdrüse beim Hund stinkt, solltest du also immer zum Tierarzt gehen. Er kann durch Abtasten feststellen, ob sie zu voll ist und sich nicht richtig entleert. Wenn nötig kann der Tierarzt die Drüsen manuell entleeren. So riecht der Hund anschließend nicht mehr nach Fisch.

Allerdings ist dies einer der Momente, in denen man den Tierarzt nicht um seinen Job beneidet. Denn beim Entleeren der Analdrüsen wird der geballte Geruch in der Praxis freigesetzt. Aber wie immer gilt – Hauptsache dem Hund geht es besser! Denn verstopfte Analdrüsen sind nicht nur für uns riechbar, sondern für den Hund auch unangenehm.

Mein Hund riecht nach Käse – woher kommt das?

Manche Hundebesitzer finden, dass die Pfoten des Hundes leicht nach Käsefüßen riechen. Das ist allerdings ein leichter Geruch, der nicht unangenehm ist. Dieser rührt daher, dass Hunde an den Pfoten Schweißdrüsen haben. Übrigens am restlichen Körper nicht, weshalb sie auch so leicht überhitzen.

Doch was, wenn der Hund streng nach Käsefuß riecht oder am Körper oder aus den Ohren einen käsigen Geruch verströmt? Dann kann das auf einen Befall mit Hefepilzen (Malassezien) oder andere Hauterkrankungen hindeuten. Ein Tierarzt kann dich beraten, ob das bei deinem Hund der Fall sein könnte.

Hunde mit viel Unterfell, die gerne Baden und daher oft nass sind, können bei ungenügender Trocknung ebenfalls anfangen, säuerlich oder käsig zu riechen. Das zeigt, dass die Hautflora, also das Mikrobiom der Haut, durch die ständige Feuchtigkeit verändert ist. Hier kann helfen, das Unterfell gut auszudünnen, den Hund nicht zu oft nasswerden zu lassen oder den Hund mit einem Fön zu trocknen.

Was tun, wenn der Hund stinkt?

Riecht dein Hund trotz normaler Fell- und Hundepflege stärker als andere Hunde, dann scheue dich nicht, dies beim Tierarzt abklären zu lassen. Erkrankungen von Haut und Ohren können zu einem stärkeren Geruch führen, aber auch verstopfte Analdrüsen und einige organische Erkrankungen können mit charakteristisch riechenden Ausdünstungen einhergehen.

Starker Geruch aus dem Maul kann durch Zahnfleischerkrankungen, aber auch durch Magenprobleme verursacht werden.

Eine Abklärung beim Tierarzt schadet also nie, wenn der Hund stark riecht oder der Geruch sich plötzlich verändert hat.

Riecht dein Hund einfach nur nach Hund, aber stärker als dir lieb ist, dann können einige Maßnahmen und Hausmittel helfen.

Wenn der Hund stinkt – Pflege und Ernährung für weniger Geruch

Wer gegen den Gestank aktiv werden möchte, hat verschiedene Möglichkeiten. Erstens sollte das Fell des Tiers regelmäßig gebürstet und gepflegt werden. Zudem sollte das Tier mit einem passenden Hundeshampoo gewaschen werden. Danach sollte das Fell gut getrocknet werden.

Falls das Tier Mundgeruch haben sollte oder an Blähungen leidet, kann eine Umstellung des Futters Abhilfe schaffen. Welches das beste Hundefutter ist, ob Nassfutter, Trockenfutter, selbst gekochtes Hundefutter oder BARF (oder eine Mischung verschiedener Futtersorten), kann individuell sehr unterschiedlich sein, je nach Alter und Größe des Hundes, und je nachdem was dein Hund am besten verträgt. Zudem sollten sich Tierhalter um eine angemessene Zahnpflege des Vierbeiners kümmern.

Diese Hausmittel helfen, wenn der Hund stinkt

Wer einen Hund hat, dessen Fell trotz guter Fellpflege individuell einfach etwas stärker riecht, der kann Hausmittel nutzen. Einige Hundebesitzer berichten, dass stark verdünnter Apfelessig gut gegen Gerüche wirkt. Diesen kann man einsetzen, indem man ein Tuch tränkt und den Hund damit abreibt. Sprays mit EM (effektiven Mikroorganismen) sollen die Hautflora stärker und den Geruch damit verändern.